1886 | am 16.Oktober Armin Theophil Wegner geboren in (Wuppertal-) Elberfeld als Sohn des Reichsbahn-Beamten Gustav Wegner und seiner Ehefrau Marie, geb. Witt. In seiner Prosaskizze Das Licht über dem Tal erinnert Armin T. Wegner später die Stadt seiner ersten Kinderjahre. | |
1892 – 1904 | Schule und Gymnasium in Berlin, Glogau und Breslau. | |
1905 | Versuch einer Ausbildung in der Landwirtschaft in Schlesien. | |
1906 – 1908 | Privatschule, nachträgliches Abitur. | |
1909 – 1914 | Studium der Rechte und der Nationalökonomie in Breslau. Studien in Zürich. Reisen nach Frankreich und Italien. Studium in Berlin. Doktorarbeit summa cum laude über das Thema Der Streik im Strafrecht. | |
1914 | Denkschrift gegen den Krieg, in dem Wegner u.a. ein vereintes Europa fordert.(unveröffentlicht). | |
1915 | als freiwilliger Krankenpfleger im I. Weltkrieg Mitglied der Deutsch-Ottomanischen Sanitätsmission in Kleinasien. Augenzeuge der Austreibung der Armenier in die mesopotamische Wüste, die er unter Lebensgefahr u.a. durch eigene Fotos dokumentiert. | |
1916 | Nach kritischen Äußerungen zum Völkermord an den Armeniern und einem Brief an seine Mutter, in dem er den Krieg verurteilt, Entlassung aus der Sanitätsmission. Zwangsversetzung in die Cholerabaracken. | |
1917 | Rückkehr nach Breslau. Veröffentlichung seines Lyrikbandes Das Antlitz der Städte, der von einem preussischen Gericht wegen angeblich „ unsittlicher“ Gedichte verboten wird. | |
1918 | Dem daraufhin drohenden Dienst an der Front kommt das Auswärtige Amt zuvor, das Wegner als Redakteur im „Neuen Orient Institut“ anfordert.Die Novemberrevolution unterstützt Wegner im „Politischen Rat geistiger Arbeiter“. Offener Brief an Karl Liebknecht gegen die so genannte „revolutionäre Gewalt“. | |
1919 | Mitbegründer des „Bundes der Kriegsdienstgegner“. „Ein Vermächtnis in der Wüste“ Offener Brief an US-Präsident Woodrow Wilson über die Austreibung des armenischen Volkes. Veröffentlichung des Buches Der Weg ohne Heimkehr. | |
1920 | Beharrlicher Einsatz für die Armenier und Tätigkeit als geschäftsführender Sekretär im „Bund der Kriegsdienst-gegner“, der wenig später zur deutsche Sektion der „Internationale der Kriegsdienstgegner“ (IDK) wird. Die Redaktion des „Neuen Orient Institutes“ und sein Buchverlag beenden die Zusammenarbeit mit Wegner aufgrund seines unbequemen politischen Engagements. Ehe mit der Dichterin Lola Landau. Übersiedelung nach Neuglobsow am Stechlinsee. | |
1921 | Der Knabe Hüssein Türkische Novellen. Der Ankläger Aufrufe zur Revolution. | |
1922 | Die Verbrechen der Stunde – die Verbrechen der Ewigkeit | |
1923 | Geburt der Tochter Sibylle „Anusch“. | |
1924 | Die Straße mit den tausend Zielen Gedichte. | |
1926 | Briefwechsel mit Max Hoelz. Wazif und Akif oder Die Frau mit den zwei Ehemännern – Komödie, gemeinsam mit Lola Landau. Das Zelt Aufzeichnungen, Briefe, Erzählungen aus der Türkei. | |
1927 | Teilnehmer am Kongress der „Liga gegen koloniale Unterdrückung“ in Brüssel. Auf Einladung der Sowjetunion Reise nach Russland und in den Kaukasus. | |
1929 | Reise mit Lola Landau nach Palästina. Erfolgreicher Kindheitsroman Moni oder Die Welt von unten – das Buch wurde später ins Niederländische und Japanische übersetzt. | |
1930 | Fünf Finger über Dir – Ein Reisebuch in Briefen. Am Kreuzweg der Welten Eine Reise vom Kaspischen Meer zum Nil. Diese noch heute aktuelle Begegnung mit dem Nahen Osten Buch wurde zum Bestseller in der Büchergilde Gutenberg. | |
1931 | Treibeis Hörspiel – gemeinsam mit Lola Landau. Öffentliche Solidarität mit dem couragierten Pazifisten und Herausgeber der „Weltbühne“ Carl von Ossietzky nach dessen Anklage wegen „Landesverrat“. | |
1932 | Maschinen im Märchenland Tausend Kilometer durch die mesopotamische Wüste. | |
1933 | Brief an Hitler vom 11.April 1933, in dem Wegner gegen die Judenverfolgung in Deutschland protestiert. Im Mai Bücherverbrennung, bei der auch die Werke Wegners auf den Scheiterhaufen landen. Im August wird Wegner von der Gestapo verhaftet. Folter und Haft in mehreren Gefängnissen und Konzentrationslagern, u.a. in Oranienburg, Börgermoor und Lichtenburg. | |
1934 | Nach seiner Entlassung, die er nicht zuletzt der Hilfe britischer Quäker verdankt, Aufenthalt in England, wo er Lola Landau und die gemeinsame Tochter Sibylle wiedersieht. | |
1935 / 36 | Zurück in Berlin. Lola Landau übersiedelt mit Sibylle nach Palästina. Wegner besucht seine Frau und seine Tochter in Jerusalem. Als sein Exil wählt er jedoch das italienische Positano. | |
1939 | Scheidung von Lola Landau. | |
1940 | Verbindung mit der Künstlerin Irene Kowaliska. | |
1941 | Michele Wegner („Mischa“) , der Sohn von A.T.Wegner und Irene Kowaliska, wird geboren. | |
1941 – 1943 | Lektor für deutsche Literatur an der Universität Padua. | |
1945 | Heirat mit Irene Kowaliska. | |
1947 | Armin T. Wegner wird auf dem deutschen Schriftstellerkongress in Berlin für tot erklärt. Er lebt vergessen in Positano, auf Stromboli und in Rom. | |
1949 – 1950 | Lesungen in Zürich und in Jerusalem. | |
1952 | Die Silberspur – Wunder der Welt auf der Fahrt durch neun Meere. | |
1956 | Reisen nach Berlin und Wuppertal. Verleihung des Bundesverdienstkreuzes in Neapel – die Bundesregierung bezahlte dem Dichter nicht die Fahrtkosten nach Deutschland. | |
1962 | Verleihung des von-der-Heydt-Preises in seiner Geburtsstadt Wuppertal. | |
1968 | Dauerhafte Ehrung als „Gerechter der Völker“ in der Shoah-Gedenkstätte Yad Vashem (Jerusalem). In der armenischen Hauptstadt Jerewan erhält Wegner den höchsten Orden und eine Straße wird nach ihm benannt. | |
1969 | Einladung nach Stockholm zum „Symposium der Flüchtlinge aus dem Dritten Reich“. | |
1972 | Einladungen und Lesereise in die USA. | |
1974 | Fällst Du, umarme auch die Erde oder Der Mann, der an das Wort glaubteProsa – Lyrik- Dokumente, erschienen im Wuppertaler Peter Hammer Verlag. | |
1976 | Odyssee der Seele – ebenfalls im Peter Hammer Verlag. Wiederauflage seit 2001. | |
1978 | Armin T. Wegner stirbt am 17. Mai in Rom. |